Johannes Stern
Die ersten Tage in Ulan Bator
In Ulan Bator angekommen war ich sehr gespannt was mich erwartet, da das mein Umfeld für knapp 4 Monate sein wird. Der Rest der BigBand ging in ein schönes Hotel und ich sollte laut Plan gleich in mein Appartement im Corporation Tower einziehen… Sollte…
Am Tag vorher erfuhr ich, dass das Management des Corporation Tower etwas vermasselt hat und statt 3 Zimmer nur eines für uns Auslandsstudenten bereitstellt und ich deswegen spontan in ein nahegelegenes Gebäude hinziehen muss.
Die Wohnsituation der ersten Woche hat mir anfangs extremst die Stimmung vermiest.
Zur Wohnungstragödie kommt aber ein eigener Blogeintrag.
Ulan Bator ist eine relativ hohe Stadt mit vielen Hochhäusern im Zentrum. Die Stadt ist schon im ganzen Stil und Vibe „westlicher“ angehaucht.

Ulan Bator, fotografiert vom Sukhbaatar Square
Man findet in neuen Kaufhäusern wie der „Shangri-La-Mall“ von Swarowski über Levis Jeans bis hin zum IMAX Kino viele westliche Shops.
Fun Fact: Jedoch hat der Louis Vuitton Laden in der Mall hat zugemacht, weil Angestellte nach China geflogen sind und danach im Laden gefälschte chinesische Louis Vuitton Produkte verkauft haben.
Ulan Bator wird auch als die Hauptstadt mit der weltweit höchsten Luftverschmutzung bezeichnet. Davon hab ich bis jetzt noch nichts gemerkt. Der Winter soll aber extrem luftverschmutzt werden.
Das erste Konzert in Ulan Bator (einheimische kürzen es mit UB ab) war Open-Air am Beatles-Square vor der Beatles Statue. Viele Menschen lauschten dem gratis Konzert.

Ohne Dach war es jedoch ziemlich anstrengend das Konzert samt Aufbau in der Sonne zu verbringen. Ulan Bator liegt auf knapp 1400 Meter Höhe. Dadurch ist die Sonnenstrahlung extrem stark.
Tagsüber ist es zurzeit noch sehr warm, aber die Nächte sehr kalt. (von 26 Grad kühlt es auf 8 Grad nachts runter)
In der Philharmonie waren im Konzert v.a. viele wichtige Institutionen anwesend, wie die Botschafter der ganzen Teilnehmerländer, Goethe-Institut usw..

Im Fat Cat Jazzclub haben wir nach den zwei Konzerten am Beatles Square und Philharmonie abends Jam Sessions veranstaltet.
Der Jazzclub ist der gemütlichste Jazzclub, den ich je gesehen habe. Er ist in zwei Bereiche unterteilt, zum einen in den Konzertbereich mit Bühne und Tischen, zum anderen in einen Barbereich mit großer Bar und gemütlichen Couchen. Dazwischen ist eine Backsteinwand, mit großen Rundbögen, wodurch man auch im Barbereich die Konzerte mitbekommt.


An der Backsteinwand darf sich jeder Musiker, der gespielt hat auf einem Backstein verewigen. Vielleicht findet man da auch mich drauf🤔🤔🤔
Eine Sache ist mir sofort besonders aufgefallen. Es sind nur junge Menschen im Jazzclub, die meisten unter 30. Wenn man vergleichsweise in Deutschland in den Jazzclub unter 40 Jahren geht, kann man fast sagen, dass man falsch oder der Musiker ist. Hier ist’s anders.
Ich habe mit den Mitspielern und Dozenten der Bigband so eine tolle Zeit erlebt, musikalisch und vor allem sozial. Es sind neue Freundschaften entstanden und habe alle total ins Herz geschlossen.